Extreme Expedition

Unser Abenteurer Roald Hotfrost wandert Karte für Karte durch einen Miniatur-Nordpol, der die Form einer kleinen Packeisinsel hat, die den tatsächlichen und zunehmenden Flächenverlusts des Polareises widerspiegelt. Unser Held durchstreift das Gebiet und erkundet alle Ecken, bevor er schließlich den Nordpol findet, um dort seine Flagge aufzustellen! Der Mensch hinterlässt ja so gerne seine Spuren und markiert das, was er betreten hat, um daraus einen scheinbaren Besitz abzuleiten – gleichbedeutend mit Macht!

Der Nordpol wird durch die Rotationsachse der Erde auf der Seite der nördlichen Hemisphäre definiert, wo alle Meridiane und Zeitzonen zusammenlaufen. Es ist ein Kontinent aus Packeis, der auf dem Arktischen Ozean über abgründigsten Wassertiefen schwimmt, denn der Meeresboden befindet sich in über 4000 Metern Tiefe! Obwohl seine Fläche im Laufe der Jahreszeiten schwankt und im Winter bei einer Durchschnittstemperatur von -34 °C ihr Maximum erreicht, steuert sie aufgrund des Klimawandels unweigerlich auf einen dramatischen Rückgang zu. Tatsächlich wird erwartet, dass das arktische Eis in den kommenden Jahrzehnten vollständig verschwinden wird. Dieser geografische Nordpol darf nicht mit dem magnetischen Nordpol der Erde verwechselt werden, auf den die Nadeln aller Kompasse auf der Welt zeigen, der sich aber nicht genau an derselben Stelle befindet!

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Südpol sich extrem davon unterscheidet, denn er besteht aus einem Festlandkontinent, der von einer dicken Eisschicht bedeckt ist und mitten im antarktischen Ozean liegt.

Auch bei der Tierwelt gibt es große Unterschiede! Der Nordpol beheimatet viele verschiedene Arten von Alkvögeln, wie die, die du auf diesem Cartzzle siehst. Da die französische Bezeichnung für diese Tiere „pingouins“ ist, kommt es immer wieder zu Verwirrung und Übersetzungsfehlern in Büchern, Filmen und Spielen. Das ist uns leider auch in der Anleitung passiert, pardon – das ändern wir natürlich in der nächsten Auflage! Pinguine gibt es nur am Südpol, darunter auch Kolonien mit den berühmten Kaiserpinguinen.
Der Alkvogel ist ein ganz typisches Tier und lebt nicht nur in der Arktis, sondern Alkvögel-Populationen können sich bis zum Mittelmeer ausbreiten. Und im Gegensatz zum antarktischen Pinguin kann er fliegen! Auch andere Vögel hätten Roald Hotfrost auf seiner Polarreise begleiten können, z. B. Schneeammern, Eissturmvögel und Dreizehenmöwen. Letztere vor allem bei seiner Ankunft, da diese Vögel es lieben, Schiffen und Expeditionen zu folgen!
Roald begegnet auch einem Eisbären, einem der größten Fleischfresser der Erde, der nur auf dem Packeis rund um den Nordpol lebt. Obwohl er natürlich unter dem Schwinden seiner Lebensräume leidet, schadet die Jagd seiner Population noch mehr als die globale Erwärmung ...
Roald hätte auch fast als Mahlzeit für einen Orca geendet, der entlang der Eisscholle schwamm. Die fleischfressenden Orcas sind es gewohnt, sich aus dem Wasser heraus zu katapultieren, um eine Beute anzugreifen. Wie dem auch sei, sie gehören definitiv eher in die arktischen Weiten als in das trostlose „Marineland“, dem Meeres-Themenpark an der Cote d'Azur.
Schließlich stellt sich die Frage, womit Roald wohl diese Walrosse provoziert hat, die zwar mit zwei furchterregenden Stoßzähnen bewaffnet sind, aber normalerweise eher Mollusken (Weichtiere) angreifen, die sich zwischen zwei Eisbergen bewegen!

Obwohl immer wieder über frühere Expeditionen zum Nordpol diskutiert wird, ist davon auszugehen, dass die eigentliche Neuentdeckung dieses Gebietes Roald Amundsen und Umberto Nobile zu verdanken ist – am 12. Mai 1926. Es sei denn, unser imaginärer Entdecker Roald Hotfrost war ein echter Pionier ...