de
en

Der Kuss

Cartzzle klassisch

Exklusive Inhalte hier entdecken ...

Cartzzles sind Bilder, die du erst einmal durch das Übereinanderlegen von Karten puzzelst. Versuche mit viel Fingerspitzengefühl, das ursprüngliche Bild zusammenzusetzen. Ganz nach Belieben kannst du dazu auch die Vorlage verwenden. Danach startest du erneut und immer bei jeder Aufgabe ganz von vorne. So kannst du nach und nach alle Geheimnisse des Kunstwerks lüften.

Im Spiel Der Kuss schlüpfst du in die Rolle von Gustav Klimt – nichts weniger als das! Du stehst kurz davor, eines der berühmtesten Werke in der Geschichte des Jugendstils zu erschaffen. Aber Kunst ist herausfordernd und mitunter verwirrend. Die richtige Wahl der Formen, der Farben ... Du musst gut überlegen und manchmal schwierige Entscheidungen treffen.

Autoren: Bony, Juan Rodriguez, Florent Toscano
Inhalt: 55 Karten, davon 5 mit Erklärungen
Spieldauer: 30 Min.
Illustrator(en): Gustav Klimt (CC)
Spieleranzahl: 1

CARTZZLE © ist eine Marke von JEUX OPLA.
© 2021 Jeux Opla | www.jeux-opla.fr

Um zu den Lösungen zu gelangen, bitte auf den jeweiligen Button klicken ...

Wissenswertes zum Kunstwerk und Künstler

Während die Kunst sich zwischen Akademismus und Moderne bewegt, erscheinen die Werke von Gustav Klimt wie eine Schockwelle im europäischen Kunstkontext zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Maler österreichischer Herkunft schuf sein wohl berühmtestes Werk: Der Kuss. Das zwischen 1908 und 1909 entstandene Ölgemälde auf mit Blattgold überzogener Leinwand wird im Palais Belvedere in Wien aufbewahrt. Es ist Teil von Klimts Goldenem Zyklus.

Kopie von Kopie von Kopie von Kopie von Kein Titel (595 x 595 px)
Weitere Gemäldeausschnitte aus Klimts „Goldenem Zyklus"

Der von der Moderne geprägte Künstler thematisiert hier eine liebevolle Umarmung, die aus zahlreichen Inspirationen entstanden ist: japanische Drucke, Symbolismus, aber auch byzantinische Malerei und vielerlei andere Referenzen. Der Kuss ist ein schönes Beispiel für den Jugendstil und symbolisiert Reichtum in jeder Hinsicht.

Eine Hymne an die Liebe, in der ein Paar den Raum mit Gold besetzt, sowohl auf dem abstrakten Hintergrund, dem Blumenbeet als auch auf der Kleidung der beiden zentralen Figuren. Das Gold, ein Symbol für Ewigkeit, Macht und ikonografische Referenz, durchdringt das Bild in warmen Farben und setzt ein Gefühl von Glück und Privileg frei.

Klimt schildert hier eine unendliche Liebe: Ein Paar umarmt sich liebevoll, umgeben von Gold, wie bei einer Ikone. Der Künstler selbst und seine Lebensgefährtin Emilie Flöge sind wahrscheinlich die Modelle. Das Mosaik auf den Kleidern variiert je nach Geschlecht: Farbige Kreise und Blumen für die Frau als Symbole für Weiblichkeit und Mutterschaft, eine Anordnung zweifarbiger Rechtecke auf der Kleidung des Mannes. Die Körper sind fast entmaterialisiert, außerhalb der realen Welt, in ein Paradies versetzt, in dem der Himmel aus Gold, die Erde aus Blumen und die Liebe heilig ist.
Diese Liebenden, wie aus einem Traum entsprungen, scheinen außerhalb der Vergänglichkeit zu sein. Es gibt nur noch sie und das was sie umgibt, sofern es überhaupt noch etwas gibt, nichts beeinflusst ihre Traumwelt.

Ihre goldenen Umhänge bilden einen wahren Hochzeitsmantel und kennzeichnen den Gegensatz zwischen Mann und Frau.

Das sanfte Gesicht der Frau strahlt ein Gefühl der Hingabe aus. Sie wirkt friedlich, sicher und geborgen in den Armen des Mannes, den sie liebt. Ihr Gesicht ist deutlich zu sehen, das Gesicht des leicht erhaben wirkendenden Mannes ist dagegen kaum zu erkennen. Er ist von einem leidenschaftlichen Verlangen beseelt und im Begriff, die Frau zu küssen, die er zärtlich und leidenschaftlich umarmt.

Gustav Klimt verherrlicht die Liebe auf diesem Gemälde, das von allen Seiten strahlt und eine unglaubliche Augenweide darstellt. Als ob es nur die Liebe gäbe, die zwei Menschen auf geistiger, seelischer und körperlicher Ebene vereint.

Gustav Klimt war ein „Voyeur“ des Lebens, liebte die Frauen und das Erotische – ein stiller Künstler, der wenig sprach und zurückgezogen lebte. Seine Werke drücken eine „Erotik der Kunst" aus. Sein Hauptmotiv ist die Frau. Klimt lädt zum „Voyeurismus“ ein und schafft eine gewisse Vertrautheit mit dem Betrachter, insbesondere in Wasserschlangen II, einem 80 x 145 cm großen Ölgemälde, das zwischen 1904 und 1907 entstand.

Das während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis beschlagnahmte Kunstwerk bekam ein Nazi-Regisseur namens Ucickiy. Nach seinem Tod versteigerte es seine Frau 2012 bei Sotheby's. Da es als gestohlenes Gemälde galt, wurde die Verkaufssumme zwischen den eigentlichen Erben des Gemäldes und Ursula Ucickiy aufgeteilt. Gekauft wurde es für 112 Millionen Dollar von einem gewissen Yves Bouvier ... und dann 2013 für 183,3 Millionen Dollar an Dmitry Rybolovlev weiterverkauft!

„Die Wassernixen gleiten unter Wasser, lautlos und schnell. Sie bewegen sich immer in Schwärmen, berühren sich in den Strömungen, wo sie ihre blumigen Haare verschlingen. Sie lieben es, mit ihren nackten Leibern den Schlamm zu streifen oder so zu tun, als würden sie einen kleinen Fisch verschlucken. Wenn sie spüren, wie er mit dem Schwanz und den Flossen gegen ihren Gaumen schlägt, sind sie überaus entzückt .... In den Legenden, die man sich über sie ausdenkt, werden sie auch Serpentinen oder Wasserschlangen genannt, weil noch nie ein Seemann aus ihrer Welt zurückgekehrt ist.“ (Momina, Dezember 2003)

Der Gesichtsausdruck der Frauen – die Laszivität der einen, das Leiden der anderen, die Flüchtigkeit einer Spiegelung und die Vollkommenheit – in diesem Werk werden Klimts Vorstellungen von Frauen zum Ausdruck gebracht. Im Gegensatz zu den Impressionisten interessiert ihn nicht die schöne Darstellung der Natur, sondern er will das Besondere, Spezielle und Leibhaftige zeigen. In seinen Wasserwerken entsteht durch die Kombination von Frau und Natur ein ständiger, nicht definierbarer Rhythmus, der den Eindruck unendlicher Materie vermittelt.